Hajk
Ein Hajk – auch Hike – ist eine meist mehrtägige Wanderung mit wenig Gepäck, bei dem jeden Tag selbstständig neue Schlafplätze gesucht werden müssen. Gemeinsam in der Gruppe werden immer wieder neue Möglichkeiten gesucht um ein Ziel zu erreichen. Manche Strecken sind zu weit und werden mit der Bahn zurück gelegt, andere Strecken führen über eine zu schwierige Wanderstrecke und eine anderer evtl. längerer Weg muss genommen werden. Im Vordergrund steht dabei das gemeinsam Unterwegs-Sein miteinander.
Ein Hajk ist fester Bestandteil des pfadfinderischen Lebens und gibt die Möglichkeit Neues zu erleben, sich auf wechselnde Bedingungen einzustellen und die eigene Gruppe in neuen Rahmenbedingungen kennenlernen zu können. Wichtig ist dabei, dass alle in der Gruppe mitgehen können, dass bedeutet nach den individuellen Möglichkeiten jedes einzelnen zu schauen und für verschiedene Schwierigkeiten Lösungen zu finden z.B. ist der Rucksack für jemanden zu schwer, wird gemeinsam überlegt wie dennoch alle vom Fleck kommen, ohne dass sich einer verausgaben muss. Oder findet man für die Nacht keinen „Heuschober“ oder überdachten Platz, müssen alle gemeinsam überlegen wie die Nacht dennoch gut zu überstehen ist.
Hajks sind ab der Jungpfadfinderstufe möglich und werden stets von den Gruppenleitungen begleitet. Hierbei ist der Gruppenleiter dennoch nur in begleitender Funktion, den Takt gibt die Gruppe vor. In der Anfangsphase achtet der Gruppenleiter besonders darauf, ein gemeinsames Tempo zu entwickeln, jeder in der Gruppe soll „mitkommen“ und dies bedeutet sich auf den Rhythmus des vermeintlich „Langsamsten“ einzulassen. Ebenfalls übernimmt der Gruppenleiter anfangs die Essensplanung, um die Gruppe gut durch den Tag zu bringen. Mit zunehmendem Alter der Gruppenmitglieder werden verschiedene Aufgaben für den Hajk an Einzelne oder Team delegiert, bis im Roveralter die Gruppe selbständig ihre Hajks organisiert und durchführt.
In der Vorbereitung werden häufig Routen ausgewählt, dennoch kann sich dies unterwegs auch ändern. Hajken in anderen Ländern ist eine andere Art mit dem Land und dessen Einwohnern in Kontakt zu kommen. Dabei tragen wir Pfadfinder meist die Kluft und das Halstuch, um erkannt zu werden. Viele kennen Pfadfinder, waren selbst einmal welche oder können damit etwas verbinden. Dies bringt direkt Gesprächsstoff und führt dazu, dass eine große Gastfreundschaft und Wärme spürbar wird. Nach einem Hajk ist die Gruppengemeinschaft gestärkt und alle haben viel von ihren Erfahrungen zu erzählen.